Verbreitung und aktueller Bestand
Weltweit wird das Rebhuhn trotz zurückgehender Bestände aufgrund seines großen Verbreitungsgebiets von der International Union for Conservation of Nature (IUCN)) als „least concern“ (nicht gefährdet) eingestuft.
Auf Europa bezogen wird die Situation schon anders eingeschätzt: Der European Bird Census Council (EBCC) klassifiziert das Rebhuhn 2013 als stark rückläufige Art und gibt für den Zeitraum von 1990-2011 einen Bestandsrückgang von 90% an. Betrachtet man den Zeitraum von 1980-2011, so beträgt die Abnahme sogar 94%. In absoluten Zahlen ausgedrückt stehen in Europa 13,4 Mio. Tieren im Jahr 1980 gerade noch 800.000 Tiere im Jahr 2010 gegenüber.
Der europäische Trend zeichnet sich ähnlich auch in Deutschland ab. Ein Drittel aller deutschen Brutvogelarten zeigen über die letzten zwölf Jahre einen signifikanten Bestandsrückgang, wobei die Vögel des Feldes und des Siedlungsraumes am stärksten betroffen sind (EU-Vogelschutzbericht BfN, 2013). In der Roten Liste der Brutvögel Deutschlands (2016) werden drei Viertel unserer Offenlandarten mittlerweile als gefährdet angesehen. Das Rebhuhn wird aktuell bundesweit und in den Roten Listen fast aller Bundesländer als „stark gefährdet“ eingestuft. Sollten die Bestände weiter zurückgehen, wird das Rebhuhn „vom Aussterben bedroht“ sein, ein Status, den es in Sachsen-Anhalt bereits erreicht hat! Die aktuelle Anzahl der in Deutschland lebenden Brutpaare wird mit 37.000-64.000 Paaren angegeben (ADEBAR 2015).
Die in vergangenen Zeiten starke Bejagung des Rebhuhns hat sicher ebenfalls dazu beigetragen, die Bestände zu dezimieren. Aufgrund der alarmierenden Bestandsrückgänge verzichtet jedoch die Jägerschaft in mittlerweile elf Bundesländern darauf, weiterhin Rebhühner zu jagen oder hat ganzjährige Schonzeiten eingeführt.
Mehr über den aktuellen Rebhuhnbestand und die Entwicklung von Rebhuhnvorkommen in Ihrer Region.